No. 23: Präsidentschaftswahlen

von Thomas Freiberger

US-Präsidentschaftswahlen und Aktienmarkt - ein Zusammenhang?

US_Präsidentschaftswahlen_Aktienmarkt

Morgen am Dienstag, 8. November, wird das Volk der Vereinigten Staaten von Amerika einen neuen Präsidenten wählen. Unabhängig vom Ausgang der Wahl wissen wir bereits heute, was wir unseren Mandanten am Mittwoch empfehlen werden:

Die aktuellen Marktpreise bieten an Börsen einen minutengenauen Schnappschuss der aggregierten Erwartungen sämtlicher Marktteilnehmer. Dazu gehören auch die Erwartungen in Bezug auf die Ergebnisse und Auswirkungen von Wahlen. Unerwartete zukünftige Ereignisse – die eine Überraschung für die Marktteilnehmer darstellen – können zukünftige Preisänderungen auslösen. Doch können Anleger zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen, wie diese Überraschungen aussehen werden. Daher ist es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, systematisch Börsenentwicklungen nach der Wahl zu prognostizieren. Anlegern bringt es aber auch keine Vorteile, die Entwicklung des Aktienmarktes im Anschluss an eine Präsidentschaftswahl vorhersagen zu wollen.

Vorhersagen über den Ausgang von Präsidentschaftswahlen und die nachfolgenden Auswirkungen auf den Aktienmarkt konzentrieren sich häufig darauf, welche Partei oder welcher Kandidat langfristig „besser für den Markt“ sei. Die folgende Abbildung zeigt das Wertwachstum eines US-Dollars, der über neun Jahrzehnte und 15 Präsidentschaften (von Calvin Coolidge im Jahr 1923 bis Barack Obama im Jahr 2009, rot: Republikaner, blau: Demokraten) in den S&P 500 Index investiert war.

 

Diese Daten lassen erkennen, dass es kein offensichtliches Muster für die langfristige Entwicklung des Aktienmarktes gibt, welches von der regierenden Partei im Weißen Haus - Republikaner oder Demokraten -abhängt. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist vielmehr, dass der Aktienmarkt langfristig erhebliche Renditen erzielt hat, unabhängig in welcher Hand die Regierungsgewalt lag.

"Langfristig gesehen erzielte der Aktienmarkt erhebliche Renditen - unabhängig in welcher Hand die Regierungsgewalt lag."

Unser Fazit:

Aktienmärkte können Anleger dabei unterstützen, ihr Vermögen zu vermehren. Investments sind jedoch ein langfristiges Unterfangen.

Wenn Sie Anlageentscheidungen anhand des Ergebnisses einer Präsidentschaftswahl treffen, ist es unwahrscheinlich, dass Sie zuverlässige Überschussrenditen erzielen werden. Falls Sie mit einer derartigen Strategie ein positives Ergebnis erzielen, ist dies im besten Fall ein glücklicher Zufall. Im schlimmsten Fall kann es sich jedoch als teurer Fehler herausstellen.

Anleger sollten sich daher auf Ausdauer und eine geeignete Portfoliostruktur verlassen, um Anlagerenditen zu erzielen, anstatt Marktentwicklungen vorhersagen zu wollen.

 

Datum der ersten Veröffentlichung: 07.11.2016; 17:455h

Datum der Aktualisierung: 07.11.2016

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