No. 25: Jahresrückblick

von Thomas Freiberger

Jahresrückblick 2016

Jahresrückblick_Börse

 

Das Jahr 2016 war geprägt durch eine Anzahl neuer Höchststände auf den Finanzmärkten. Die meisten entwickelten Länder sowie die Schwellenmärkte lieferten positive Aktienrenditen.

Das folgende Diagramm zeigt die täglichen Niveaus des MSCI World Index (Nettodividende, EUR) zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 31. Dezember 2016, mit einer neuen Basis von 100 (Quelle: MSCI Daten © MSCI 2017, alle Rechte vorbehalten.). Mit diesen Schlagzeilen können die Marktrenditen nicht erklärt werden. Vielmehr dienen sie als Erinnerung daran, dass Anleger Tagesereignisse aus einer langfristigen Perspektive betrachten und es vermeiden sollten, Anlageentscheidungen lediglich auf der Grundlage von Nachrichten zu treffen.

 

2016 begann mit Sorgen über den chinesischen Aktienmarkt und die Wirtschaft des Landes, sinkenden Ölpreisen, Sorgen über die Auswirkungen des starken Yen auf die japanische Wirtschaft sowie die Unsicherheit über die Folgen des britischen EU-Referendums. In den ersten Wochen des Jahres brachen Aktienmärkte weltweit deutlich ein. Trotz dieses holprigen Jahresstarts schlossen viele Märkte das Jahr knapp unter ihrem (oder mit einem neuen) Höchststand.

Viele Anleger hatten wohl kaum damit gerechnet, dass die globalen Aktien- und Anleihenmärkte in einem derart turbulenten Jahr positive Renditen liefern würden. Dieser Umschwung zeigt, wie wichtig eine breite Streuung über Anlageklassen und regionale Märkte hinweg ist, und hebt gleichzeitig die Bedeutung eines disziplinierten Investmentansatzes trotz hoher Unsicherheit hervor.

"Nachrichten und Prognosen spiegeln sich unmittelbar in den Marktpreisen wider."

Bedenken Sie, dass die globalen Märkte unglaubliche Datenverarbeitungsmaschinen sind und sich sowohl Nachrichten als auch Prognosen unmittelbar in den Marktpreisen widerspiegeln. Anleger sind daher gut beraten, ihre Vermögensallokation entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen, Risikopräferenzen und Zielen zu gestalten und mit dieser Aufteilung langfristig auf Kurs zu bleiben. Dies kann ihnen dabei helfen, Unsicherheiten jeglicher Art zu überstehen.

Das folgende Zitat von Prof. Eugene Fama bringt diese Ansicht auf den Punkt:

„Die vergangenen drei bis fünf Jahre liefern keine Informationen. Das ist nichts als heiße Luft. Eine Investmentstrategie muss sich vielmehr auf die langfristige [Rendite-] Entwicklung stützen und Anleger müssen anschließend an ihrer Strategie festhalten."

Die Renditen in einzelnen Ländern fielen im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich aus. Beispielsweise verzeichnete Kanada unter den entwickelten Märkten die beste Wertentwicklung (+28,3%), Israel hingegen die schlechteste (-22,6%). Bei den Schwellenländern entwickelte sich Brasilien am besten (+71,2%) und Griechenland am schlechtesten (-9,5%) (Quelle: MSCI Daten © MSCI 2017).

Brasilien stellt ein bemerkenswertes Beispiel dafür dar, wie schwierig es ist, Marktrenditen vorherzusagen und den richtigen Zeitpunkt für Transaktionen zu bestimmen. Das Land steckt derzeit in politischen und auch wirtschaftlichen Schwierigkeiten (Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge sollte die Inlandsproduktion im Jahr 2016 um 3,4% zurückgehen). Dennoch belief sich die Aktienmarktrendite im vergangenen Jahr auf 38,9% (in Lokalwährung). Marktpreise enthalten und spiegeln eine Fülle von Informationen wider, einschließlich Zukunftsprognosen. Um Fehlbepreisungen zu erkennen und die Marktentwicklung zu übertreffen, müssen Anleger gegen dieses kollektive Wissen des Marktes antreten. Die akademische Forschung zeigt, dass es auf Dauer unmöglich ist, die Marktentwicklung zu übertreffen.

"Die akademische Forschung zeigt, dass es auf Dauer unmöglich ist, den Markt zu schlagen!"

Die weltweiten Aktienmärkte verzeichneten seit der Finanzkrise 2008/2009 beträchtliche Renditen. In den vergangenen Jahren wurde oftmals darüber spekuliert, was diesem nahezu ununterbrochenen Anstieg der weltweiten Aktienmärkte ein Ende setzen könnte. Im Jahr 2016 gab es einige Ereignisse, die für potenzielle Katalysatoren eines Rückgangs der Finanzmärkte gehalten wurden. Dennoch lieferte ein global diversifiziertes, nach Marktkapitalisierung gewichtetes Portfolio im Jahr 2016 positive Renditen.

Die obige Abbildung setzt die Rendite des Jahres 2016 in einen langfristigen Kontext und veranschaulicht dadurch, dass Anleger auf lange Sicht gesehen positive Renditen genossen haben - trotz der Wirtschaftskrise in den Siebzigerjahren, des Schwarzen Montags, trotz Kriegen, Währungskrisen, Spekulationsblasen und weltweiter Börseneinbrüche. Im Jahr 2016 kamen zu dieser Aufzählung noch das EU-Referendum Großbritanniens sowie das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl hinzu. Die Vergangenheit zeigt, dass Anleger einen breit diversifizierten und disziplinierten Investmentansatz verfolgen sollten, der auf einer langfristigen Investmentplanung basiert und ihre individuellen Bedürfnisse, Risikopräferenzen und Ziele widerspiegelt.

 

Datum der ersten Veröffentlichung: 24.01.2017; 16:00h

Datum der Aktualisierung: 24.10.2018

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